wie gesagt ich bin hier neu und stell mich erstmal kurz vor.
Mein Name ist Robert, wohne in München und bin schon ein Grufti jenseits der 50.
Den Cityroller verwende ich bisher nur sporadisch was sich demnächst ändern soll.
Als Konstruktions-Nomade bin ich So-Einer der fast alles was er kauft erstmal ein wenig modifiziert damit es das auch wirklich kann was es soll.
Bisher hatte/habe ich einen alten aber feinen JD Razor mit 155mm Luftreifen.
Genial : an meinem über 10 Jahre alten Aluroller ist das Gewicht von ungeschönten 3,2kg bei trotzdem sehr stabiler Ausführung und das niedrige Trittbrett von ca. 52mm vorne und ca. 65mm hinten.
Besch..eiden : ist daran nur die Bremswirkung der zu weichen Luftreifen und dass man ihn nur mit sehr viel Aufwand für größere Räder umbauen könnte.
Die Airs sind zwar mit glasharten 5,6bar beschriftet bzw. mittels Autoventil aufzupumpen, aber das ist eben doch noch immer einiges weicher als z.B. die 82 Shore am PU-Vollgummirad. Und das bremst eben spürbar, vor allem wenn die Strecke ansteigt.
Als erstes habe ich somit meinem JD Razor also mal DIESE 145mm PU Wheels spendiert, weil ich keine 155ger gefunden habe.
Das hat zwar wie erwartet eine deutliche Erleichterung/Beschleunigung bewirkte, aber damit war ich nun auch nicht mehr zufrieden als ich mich in das Thema erst mal verbissen hatte.
Also spekulierte ich seit Tagen ständig wie viel wohl 200mm Räder statt der 145ger an Kraftersparnis und Fahrsicherheit bringen würden und wie ich meinen leichten 3,2kg Roller darauf umrüsten könnte, bzw. welcher der aktuellen Roller mit 200er bzw. 230ger Roller meine Ansprüche am ehesten erfüllt. Vom Gewicht tut das schon mal keiner, aber darüber würde ich hinwegsehen wenn der Rest perfekt wäre.
Also habe ich die letzten Tage viel Zeit in Eurem Forum verbracht und auch auf anderen Seiten über Cityroller unzählige Stunden vor dem elektrischen Zeitdieb hier verbrannt um mich über den aktuellen Stand der Scooter-Technik zu informieren.
Was mich hier im Forum sehr wundert!
.... dass die Trittbretthöhe hier im Forum nicht so wirklich den angemessenen Status geniest. Das wird hier schon hier und da mal erwähnt aber so richtig ein KO-Kriterium ist das wohl nur für gaaaanz Wenige.
Ich bin ja wie gesagt kein Viel-Treter aber ich mach mir halt zu allem Gedanken warum was so ist wie es eben ist und da gibt es für mich keinen Zweifel dass an zweiter Stelle nach der Reifenhärte die Trittbretthöhe der wichtigste Faktor für eine schnelle oder/und kraftsparende Fortbewegung ist. Erst lange danach kommt an dritter Stelle der Raddurchmesser über 150mm und dann ganz lange nichts mehr.
Was mich hier auch sehr wundert ist!
Dass sich über den Begriff „Bodenfreiheit“ in Eurem 2013er Roller-Test noch keiner beschwert hat.
Der Begriff Bodenfreiheit ist leider falsch für dieses Maß das dazu angegeben wird.
Bodenfreiheit bedeutet die lichte Weite (Bodenabstand) von der tiefsten Unterkante des Trittbretts bis zur Fahrbahn. Die ist aber bis auf gelegentliches unbedeutendes Schaben an einer Bordsteinkante absolut nicht relevant.
Entscheidend ist stattdessen die Trittbretthöhe also der Abstand von der Trittbrett-Oberfläche (Standfläche) bis zur Fahrbahn. Und genau das ist auch das Maß das ihr im Test als Bodenfreiheit bezeichnet.
Heute habe ich außerdem festgestellt dass das Trittbrett bei keinem Roller mit großen Rädern waagerecht verläuft. Die sind alle entweder vorne oder hinten höher bzw. tiefer als am anderen Ende.
Und da nach den Beschreibungen im WWW der Eine lieber vorne und der Andere lieber hinten auf Anschlag steht, müsste man fast beide Höhenmaße der Trittbrettenden angeben.
Gut.
Jedenfalls wollte ich nach all dem tagelangen Lesen und Linksammeln heute mal ein paar der favorisierten Flitzer in natura vergleichen und hab in München nach nem Fachgeschäft gesucht das dazu eine möglichst große Auswahl bietet.
Zumindest laut Google und den einschlägigen Internetauftritten sind die Erwachsenen-Citytoller aber in Münchens Geschäften exotische Mangelware.
Zu guter Letzt bin ich dann in der Galeria Kaufhof gegenüber vom Stachus gelandet.
Die haben neben verschieden Kleinrollen-Rollern auch den Micro Blax, dem Micro Flex, den Hudora big Wheel und den Hudora 14230 zum testen im Laden.
Als erstes ist wegen seinem schwindelerregend hohen Trittbrett der H. big W. ausgeschieden.
Ich schätze mal das waren fast 10cm Höhe was schon richtig tiefe Kniebeugen zum Treten erfordert. In meinen Augen eine Fehlkonstruktion.
Als zweites ist leider auch der H. 14230 trotz seinem genialen 230mm Vorderrad ausgeschieden.
In einer Amazon-Beurteilung hatte ich schon gelesen dass sich an dem Roller ein Lenkkopflager gefressen hatte und auch alle Ersatzroller Einrastpunkte beim drehen der Lenkung hatten. Am Ende hatte der Schreiber dann den letzten zerlegt und fand große Metallspäne zwischen den Kugeln und so gut wie „kein“ Fett.
(Genau so war das dann auch heute im Kaufhof und der sehr nette und geduldige Verkäufer hat dann alle Hudora-14230-Schachteln geöffnet und die Lager auf Einrasten überprüft und alle 14230ger gleich aus dem Verkehr gezogen.)
Nach gründlicher Reinigung der Lenkkopflager durch den Amazon-Schreiber und Fettung schien das dann aber ok zu sein.
Was der Schreiber aber nicht erwähnte war, dass die Lenksäule beim herausziehen nicht genau in 90° zum Vorderrad geführt wird, das der Lenker erstmal +/- 20° schief steht und jedes Mal zeitaufwendig nach Augenmaß justiert werden muß.
Doch dann bemerkte ich dass ich die Lenkstange nach der Fixierung noch immer um +/- 3cm hin und her drehen konnte, obwohl ich das Vorderrad mit den Füßen fest fixiert hatte. Unglaublich!
Ich war trotz Eurem Test zum Big Wheel hier echt nicht voreingenommen und mach mir immer lieber selbst ein Bild, aber der 14230 ist der größte Schrott den ich je gesehen habe.
Um so trauriger, dass ausgerechnet Hundora mit dem 14230 als erste auf die geniale Idee kam vorne ein übergroßes 230mm Rad einzusetzen und hinten ein kleines 180mm und nicht die Deutschen oder Schweizer Konstrukteure.
Schämd Euch!
Denn die Idee ist genial und bewirkt vorne eine deutlich größere Laufruhe bei Unebenheiten und im High Speed und somit auch Kraftersparnis und Sturzsicherheit. Und durch das kleinere 180mm Hinterrad ist es einfacher das Trittbrett flach zu konstruieren was besonders wichtig ist um kraftsparend zu Treten.
Als nächstes ist dann leider der Micro Flex ausgeschieden der zuvor mein heimlicher Favorit war.
Denn eine Trittbretthöhe von vorne 7,5cm, in der Mitte 8cm und hinten 6,8cm ist nach meiner häufigen Bergauf-Erfahrung, wo man eine hohe Trittfrequenz benötigt, ein absoluten NO GO.
Das überhöhte Trittbrett im Micro Flex Air dann auch noch mit nicht wirklich leichtläufigen Luftreifen zu kombinieren lässt mich vermuten dass die Konstrukteure von Micro in der Freizeit keinen ihrer Roller benutzen. Kann aber auch sein dass die alle über 100kg wiegen dass sich das Brett nach unten durchbiegt
Was auch etwas nervig fummelig war sind die Kunststoffhülsen die auf den Lenkerenden stecken und wackeln verhindern sollen. Die saßen nur beim Flex „zu“ straff was sich aber auf Dauer sicher abnutzt.
So kam es dass am Ende der Micro Black mein persönlicher Testsieger unter diesen Konkurrenten wurde. Sehr schade nur, dass er üble 1,5kg schwerer ist als mein treuer JD Razor.
Nun muss ich noch 2 Roller hier in einem Laden zum Testen finden bevor ich zuschlage.
Erstens der Testsieger Hepros XXXL Ultra natürlich, der leider einen einzigen aber für sehr schwerwiegenden Schwachpunkt hat und das sind die 7cm Trittbretthöhe was schon haarscharf an einer OK-Grenze entlang schrammt die ich bis gestern noch bei 6cm gezogen hatte. Dann muss alles andere wirklich „perfekt“ sein und die 7cm muss wirklich der höchste Punkt am Trittbrett sein.
Das zweite ist ein Billig-Exote.
Der Rebel Scooter Urban Boulder, hatte mir auf den ersten Blick mit seinen billig und labil wirkenden, verschraubten Blechbiegeteilen ohne Verschweißungen gar nicht gefallen. Aber zu meiner Überraschung schreiben viele Besitzer dass er sehr stabil ist und sie sehr zufrieden sind. Also will ich mich selbst davon überzeugen, denn das Trittbrett scheint sehr tief zu liegen und die Vorderradgabel reicht durch Eigenform und Lenksäulen-Schräglage scheinbar weiter nach vorne wie bei der Konkurrenz. Eine lange Gabel (siehe Easy Rider) bringt einen sehr ruhigen und sicheren Geradeauslauf bei hohem Tempo und Unebenheiten. Das könnte mir gefallen.
Ich Berichte dann.
Und hier noch ein paar Bilder vom meinem alten JD Razor und den heutigen Vergleichen.
Ich kann zu den Bildern gern noch was erklären.
z.B. sind 2 darunter wo jeweils 2 Standflächen und deren Höhenunterschiede hintereinander zu sehen sind.
Einmal zwischen Micro Flex hinten und Micro Black vorne.
Und einmal zwischen Micro Back hinten und JD Razor vorne.
Der Rest dürfte Selbsterklärend sein!?!?!
Robert