Benutzeravatar
von Uwe311060
#1494
Nachdem ich den XXL Air Fully Scooter 150 mm mit Lufträdern nun seit Februar 2015 insgesamt über 2000 km bewegt habe, möchte ich über einige Schwachstellen des Rollers berichten. Vielleich hilft der Bericht, eine Kaufentscheidung zu treffen.

Ich habe mich für diesen Roller entschieden, weil ich bei einer Größe von 1,95 m und einem Gewicht von 100 kg einen Roller mit entsprechender Belastung suchte. Dieser hier ist mit 110 kg angegeben. Selbst mit Rucksack also noch problemlos innerhalb der Belastungsgrenze fahrbar.

Die Lufträder habe ich nur in der feuchteren Jahreszeit zwischen Herbst und Frühjahr genutzt. Bei sommerlichen und trockenen Verhältnissen fahre ich PU-Räder mit 82A Härte, oder die Leuchträder aus dem Programm von Hepros.
Beim Radwechsel von Luft- auf PU-Rollen bzw. Leuchträder ist mir aufgefallen, das die mitgelieferten Distanzhülsen und Achsen nicht wirklich zu dem Rädern passen. Ich konnte Abhilfe schaffen, da ich in einem technischen Beruf arbeite. Für Rollerbesitzer, die im Umgang mit solchen Änderungen ungeübt sind, dürfte sich wenig Freude einstellen. Mittlerweile sind die Schrauben bei Hepros geändert. Ob sie jetzt besser passen kann ich nicht sagen, da ich mir passende Schrauben und Distanzhülsen selbst gefertigt habe.

DIe Lager habe ich getauscht gegen gekapselte aus Edelstahl. Sie rosten nicht und sind gegen Schmutz und Flüssigkeiten gedichtet. (608 2RS)

Alle Schrauben habe ich gegen welche aus Edelstahl getauscht. Das erleichtert eine Demontage für Reinigung- und Wartungsarbeiten.

Die Federung arbeitet bis heute einwandfrei und hinterlässt selbst bei Fahrten über Kopfsteinpflaster einen guten Eindruck. Allerdings nur mit Luftbereifung.

Das Deck ist mit 80 mm Höhe gut zu fahren und, vorausgesetzt die Kondition reicht, kann man Strecken von 6 km noch gut bewältigen. Die Breite des Decks ist ausreichend für einen Fuß und lässt schnelle Fußwechsel bei schneller Fahrt problemlos zu. Dabei bietet die Beschichtungsfolie sehr guten Grip, auch bei feuchtem Wetter und nassen Straßen. Gegen Wasser von Unten habe ich mir aus Alublech Schutzbleche gebaut und vorne und hinten montiert.

Nach etwa 3 Monaten ist trotz mehrfachen Nachstellens in der Lenkstange erhebliches Spiel entstanden. Da sowohl am oberen Abschluss des Lenkeraußenrohres als auch bei der Führung am unteren innenliegenden Ende des Lenkerrohres Kunststoff vewendet wurde, war es nur eine Frage der Zeit, wann eine stabile Führung nicht mehr gewährleistet ist. Ich habe den unteren Kunststoffring entfernt und einen passenden aus Alu montiert.

Der Druckknopf zur Arretierung der Lenkerhöhe hat einen zu kleinen Rand und arbeitete sich unter Belastung in die Bohrung des Lenkerinnenrohres ein. Nach einiger Zeit ließ er sich nur schwer drücken. Ihn habe ich gegen Einen mit deutlich größerem Rand und mehr Länge getauscht, so dass er nun nicht mehr weiter in die Bohrung eintauchen kann.

Die Lenkerenden sind mit Alukappen ausgestattet. Eine Madenschraube drückt gegen ein Blech und verklemmt die Alukappe auf dem Lenkerende. Mir sind beide Kappen schon einmal abgefallen. Natürlich habe ich die Blecheinsätze nicht wieder gefunden. So habe ich mir selbst welche angefertigt, bei denen die Länge so bemessen ist, dass sie in den Aussparungen der Kappe klemmen. Alternativ kann man die Griffe gegen welche aus Gummi ohne Endkappen wechseln.
Auch habe ich die Druckknöpfe der Lenkerhälften gegen welch mit größerem Rand getauscht.

Das größte Manko hat jedoch der Klappmechanismus. Trotz starken Anziehens mittels der Schnellverschraubung, ist beidseits in der Nut des Vierkantrohres für die Spannhebelachse so viel Spiel entstanden, dass kleine Bodenunebenheiten ein deutliches Verkippen der Lenkung in Fahrtrichtung zulassen. Trotz erheblicher Kraftanwendung bei der Verschraubung, lässt sich dieser Effekt nicht unterdrücken. Ich behelfe mir dadurch, dass ich beim Umlegen des Schnellspannhebels das Lenkrohr Richtung Hinterrad drücke und den Schraubknebel dann sehr fest anziehe.

Aktuell überlege ich eine Reparaturmöglichkeit. Auch hier ist das Aluminiumrohr zu weich. Gut, 2000 km sind auch nicht ohne Verschleiß zu erwarten. Allerdings fing das Problem schon nach knapp einem halben Jahr an und hat sich unter der ständigen Belastung verschlimmert.

Auch ein Problem sind die scharfen Kanten am vorderen Rand des Decks und der unterhalb verlaufenden Versteifungen.
Diese Kanten habe ich mit einer Feile abgerundet, nachdem ich mir bei einer ungeschickten Bürgersteig-Überquerung etwas "Fleisch" aus dem Achillessehnen-Bereich des rechten Unteschenkels geschnitten habe.

Was ich mir noch wünsche, ist eine größere Auswahl von Ersatzteilen. Oder ein Hinweis auf der Homepage von Hepros, alle Teile auf Anfrage einzeln liefern zu können.

Ansonsten bin ich mit dem Roller sehr zufrieden und würde ihn jederzeit wieder kaufen.